Um den 20. März: Frühlingsbeginn, Tag- und Nachtgleiche

Der Ruf nach der Göttin

Unsere Vorfahren hielten zur Tag- und Nachtgleiche im Frühling Rituale in der Morgendämmerung ab. Sie ehrten die Göttin Ostara und baten damit um Fruchtbarkeit für ihre Äcker.

Folgende Geschichte erzählt, wie sich Ostara in einem Jahr sehr verspätete mit ihrer Ankunft...

Ein kleines Mädchen hatte am Ende jenes langen Winters, beim Spielen im Wald, einen beinahe erfrorenen jungen Vogel gefunden. Verzweifelt rief es nach der Frühlingsgöttin.

Kaum hatte das Kind seine Bitte ausgesandt, erschien vor seinen Augen eine Brücke aus Licht, die in allen Regenbogenfarben leuchtete. Die Göttin persönlich erschien und schritt über die Brücke hinunter auf die Erde.

Sie trug ihr prachtvolles Frühlingsgewand, das aus warmen Sonnenstrahlen gewoben war. Augenblicklich begann der Schnee in der umliegenden Landschaft zu schmelzen und Ostara liess den Frühling einziehen.

Staunend verfolgte das kleine Mädchen das Schauspiel.
Das Vögelchen konnte jedoch trotz der Wärme nicht mehr gerettet werden und schlief friedlich in seinen Händen ein.

Die Göttin umarmte und tröstete das Kind liebevoll.
Dann verwandelte sie den verstorbenen kleinen Vogel in einen besonderen weissen Hasen, der regenbogenfarbene Eier legt. 

Dem Mädchen erklärte Ostara, dass es zukünftig im Wald nach dem Schneehasen Ausschau halten könne, denn er sei von nun an das Zeichen für den nahenden Frühling.

Der Frühling und das Innere Kind

Mit dem Moment der Tag- und Nachtgleiche im März werden auf unserer Erdhalbkugel die Tage wieder länger sein als die Nächte.

Wir verabschieden uns von den dunklen, kühlen Monaten, die uns viel "Yin"-Qualität gebracht hatten und kommen in die Zeit des Wachsens und der Wärme mit ihrer "Yang"-Qualität.

In diesen Tagen öffnen die Bäume ihre Knospen und die Wiese erwacht aus ihrem Schlaf. Viele Tiere sind jetzt schon in Erwartung ihres Nachwuchses: Im Wald und im Quartier sind bald schon junge Füchslein nachts unterwegs auf der Suche nach Futter, Abenteuer und Spiel...  

Kinder wachsen schnell und mit viel Begeisterung in die irdische Welt hinein. Neugierig möchten sie entdecken und lernen... alles ist spannend, verlockend.

Der Frühling schenkt uns allen die Kraft der Erneuerung und weckt auch bei uns Erwachsenen manchmal wieder das Kindliche: Die Freude am Leben, das spielerisch Leichte darf sich zeigen!

Wir können zum Beispiel wieder einmal kreativ sein und Alteingesessenes mit einem jungen Blick betrachten: Vielleicht gibt es einen Bereich in unserem Alltag der neu geformt und gestaltet werden möchte? Wenn unsere intuitiven Impulse aus dem geöffneten Herzen kommen, werden sie unseren "Garten des Lebens" ganz bestimmt bereichern...

So entstehen neue Pläne und Projekte: In der kindlichen Phase ist alles möglich! Wenn du magst, frage dich, was dein inneres Mädchen/dein innerer Junge wieder einmal tun oder erleben möchte.

Wenn es sich um ein grösseres Vorhaben handelt, kommt zu gegebenem Zeitpunkt unser erwachsenes Ich von alleine dazu und überprüft die Pläne... Was uns davor schützen kann, dass sich unser Lebensgarten in ein allzu wild wucherndes Grundstück verwandelt ; )

Schliesslich werden wir nur diejenigen Projekt-Pflänzchen hegen und pflegen, die uns am meisten Freude bereiten. Auf diese Weise können sich die Frühlingsideen langsam und kraftvoll entwickeln. 

Grüne Kraft

Es heisst, dass der Bärlauch die Nahrung ist, die Bären als erstes nach dem Winterschlaf zu sich nehmen... ; )

Das erste Frühlingsgrün in der Natur ist besonders hell und leuchtend. In der Farbtherapie nennen wir diese Farbe "Lemon", da viele Gelb-Anteile darin sind.

Die Schwingung von diesem Gelb-Grün unterstützt das Entgiften, das Loslassen von Ballast. Es bringt nach der Winterzeit die Lebenskraft in Fahrt und schenkt neuen Schwung: Mit Frühlingsgemüse und Kräutern können wir unseren Körper entlasten und wieder "in die Gänge" kommen!

Ich persönlich liebe meinen grünen Smoothie am Morgen. Auch Suppen und Pasta werden jetzt mit viel Grün angereichert... Ich geniesse die neue Kraft auch in der Küche und gönne meinem Körper eine Extra-Portion an frischen Nährstoffen. Beim Essen von grünen Pflanzen habe ich oft das schöne Gefühl "Licht zu essen" : )

Der reinigende Frühlingsregen

Der Frühlingsregen läutet das grosse Wachsen ein.

Wir können in unserer Gegend so dankbar sein, dass wir viel Wasser erhalten. In den letzten Tagen sind mir schon Regenwürmer, Schnecken und auch Salamander begegnet... Die meisten GärtnerInnen mögen ja Schnecken nicht besonders. Für mich war es einfach ein Zeichen des Erwachens. Ich spaziere gerne mit meinem rosafarbenen Regenschirm durch die Gegend und atme die gereinigte Luft tief ein und aus...

Du kannst das reinigende Element Wasser auch in deine Meditation einladen: Verbinde dich dafür innerlich mit einem ganz feinen lichterfüllten Regen und lasse ihn alle deine Energiezentren klären und energetisieren.