1. / 2. August - Mittsommer, Lammas

Wie unsere Vorfahren gefeiert haben

Das alte keltische Fest trägt den Namen Lammas. Manchmal wird es auch "Die Schnitterin" genannt. Anfang August ist der Sommer schon weit fortgeschritten, die Erde ist vom Sonnenlicht genährt und gewärmt und die Getreidefelder leuchten golden.

Für unsere Vorfahren war dies der Moment wo sie mit dem Anlegen von Vorräten begannen. Noch vor nicht allzu langer Zeit war es für das Überstehen der harten Wintermonate unentbehrlich, gut vorgesorgt zu haben.

Es hiess also, mitten in der leichten Zeit des Sommers, einen entschiedenen Schnitt zu tun und die Pflanzen im Moment der schönsten Reife zu durchtrennen.

Lammas war das Fest des Kornes, wo das Getreide nach dem Schnitt sofort gemahlen wurde. Mit dem neuen Mehl wurden Teigwaren hergestellt und Dauergebäcke gebacken. Zur Ehre der Muttergöttin wurden fröhliche Feste gefeiert.

Vorräte anlegen in der heutigen Zeit

Da wir uns heute das ganze Jahr über mit Einkäufen versorgen können, ist für uns das Thema Vorräte anlegen eher fremd geworden. Erst in den letzten paar Jahren, als in unserer Welt Einiges ins Wanken gekommen ist, nimmt das Bewusstsein für unsere Nahrungsversorgung wieder zu. 

Viele Menschen haben wieder damit begonnen, selber ein wenig Gemüse anzubauen, sogar auch in der Stadt. Andere machen lieber grosse "Hamstereinkäufe" um sich für Engpässe zu wappnen.

Ich pflegte von mir selber zu sagen, ich sei kein gutes "Eichhörnchen", denn mit Vorräten hatte ich wirklich wenig am Hut. Es ist mir dann eines Tages klar geworden, dass Vorsorge auch viel mit Selbst-Fürsorge zu tun hat und schon auf einer tiefen inneren Ebene beginnt.

Heute darf jede/r für sich eine Balance finden und sowohl gut für die äusseren, als auch für die inneren Reserven sorgen. 

Wer einen Garten mit Gemüse hat, kann jetzt und in den kommenden Wochen wahrscheinlich ernten und vielleicht sogar einen Teil davon für den Winter einmachen. Natürlich ist es auch möglich gekauftes Gemüse selber haltbar zu machen. Anleitung dafür findet sich heute ganz leicht.

Wir können auch Kräuter schneiden und zum Trocknen aufhängen. Später können sie in Gläser oder Dosen abgefüllt werden, zur Aufbewahrung. Oder wir backen ganz einfach wieder einmal selber Brot und feiern es als das Brot der «Schnitterin»!

Der innere Erntebeginn

Wenn du möchtest, nimmst du dir auch etwas Zeit für den inneren Erntebeginn:

Richte dir dafür zum Beispiel einen kleinen Jahreskreisplatz ein. Schneide unterwegs oder im Garten kleine Sträusschen von Gräsern, Kräutern und Blumen und lege Papier und Stifte bereit für deine Notizen oder Zeichnungen.

Mache es dir bequem und entspanne dich. Lausche in dich hinein und stelle dir folgende Fragen. Lasse dabei möglichst auch deine Herzensstimme sprechen. Mache dir Notizen oder Zeichnungen zu deinen Erkenntnissen.

  • Was sind die Geschenke, die ich in den letzten Wochen annehmen durfte?

  • Wo in meinem Leben hat es mehr Farbe gegeben, bzw. habe ich mehr Farbe bekommen?

  • Mit welchem Thema bin ich in meiner Mitte angekommen und fühle mich schön reif?

  • Was ist es, das ich nun mitnehmen kann in die nächste Zeit?

Das Thema "Annehmen"

Manchmal fällt es uns leichter zu Geben als zu Nehmen. Das Annehmen gehört jedoch zum Ganzen dazu. Das Thema "Komplimente annehmen" im Text hier unten, zeigt ein wenig, wie wir mit dem Prinzip im Alltag umgehen. 

Ist es für dich schwierig Komplimente anzunehmen?

Wie reagierst du, wenn dir jemand ein Kompliment macht? Kannst du dich darüber freuen und den Moment geniessen? 

Oder fühlst du dich dabei eher unwohl und wehrst ab mit "ach was, das war doch nicht besonders, das hätte jemand anders bestimmt auch geschafft" oder "du übertreibst". 

Vielleicht erzählst du anschliessend sogar davon, wie dir letzthin etwas gründlich misslungen ist... 

Es gibt verschiedene Gründe für dieses Verhalten. Vielleicht möchtest du nicht eingebildet wirken oder du findest dich selber und das wofür man dich lobt, wirklich nicht so toll.

Wir alle sehnen uns im Leben nach Anerkennung, Wertschätzung und Achtung und strengen uns dafür auch sehr an. Wir versuchen es oftmals allen recht zu machen und sind manchmal damit ziemlich überfordert. Doch werden wir, wenn wir einmal wirklich gelobt werden, merkwürdigerweise oft verlegen. Und versuchen dann, das Lob mit Gegenargumenten klein zu machen. 

Anerkennung und Lob wirken auf uns wie guter Dünger für ein Pflänzchen: Dabei kann uns das Herz aufgehen und wir fühlen Stolz und Freude in unserem Körper zirkulieren. Auch unser Gegenüber ist glücklich, wenn das Kompliment angenommen wird! Wenn wir es nämlich zurückweisen oder abschwächen, stören wir den Kreislauf von Geben und Nehmen! Wir dürfen üben, diesen aufbauenden Dünger anzunehmen.

  • Es braucht beim Annehmen kein sofortiges Gegenkompliment. Ein einfaches "Dankeschön, das freut mich" reicht vollkommen. In der Zukunft ergibt sich vielleicht einmal die Gelegenheit der Person ein echtes Kompliment zu machen.

  • Es ist unnötig, zuviel über das erhaltene Kompliment nachzudenken. Vielleicht stresst dich das Lob vom Chef, weil du denkst, dass er nun noch mehr von dir erwartet... Du darfst einfach im Moment bleiben. Im Hier und Jetzt. Nicht mehr und nicht weniger.

  • Manchmal kommt uns ein Kompliment vielleicht übertrieben vor. Möglicherweise hat das damit zu tun, dass wir selber ein einseitiges Bild von uns haben. Dein Gegenüber hat eine andere Perspektive. Von da aus gesehen, wirkt das, wofür du gelobt wurdest, besonders wertvoll.

  • Es fällt es uns einfacher Komplimente anzunehmen, wenn wir davon ausgehen, dass wir liebenswert sind und positive Eigenschaften in uns tragen. Hier dürfen wir lernen, freundlich mit uns umzugehen und uns unsere Stärken und Fähigkeiten bewusst zu machen. Anstelle von ständiger Selbstkritik darf sich ein mitfühlender, liebevoller Umgang mit uns selber entwickeln.

  • Überlege einmal, welches Kompliment du dir selber machen könntest...

  • Überlege, wofür du schon oft Komplimente bekommen hast, die du nicht annehmen konntest. 

  • Wie möchtest du in Zukunft mit solchen Situationen umgehen?