31. Oktober: Samhain, Halloween

Wie unsere Vorfahren gefeiert haben

Das Samhain Fest und die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November liegt dem Beltane-Fest am 1. Mai gegenüber: Wo wir in der Frühlingsmitte das zunehmende Licht und die fruchtbaren Kräfte erleben, nimmt nun in der Herbstmitte das Licht täglich weiter ab und die Säfte der Natur ziehen sich zurück. 

Im keltischen Kalender endete mit Samhain das  Jahr. Alle Herdfeuer wurden rituell gelöscht und es wurden Zeremonien abgehalten, um die Götter positiv zu stimmen. Danach wurden neue Feuer entfacht.

Es heisst, dass mit zunehmender Dunkelheit die Schleier dünner werden, welche uns von anderen Ebenen des Seins trennen.

In der christlichen Tradition werden am 1. und 2. November Allerheiligen und Allerseelen gefeiert: Wir gedenken den Verstorbenen und ehren unsere Ahnen.

Der Brauch von dem Nachfolge-Fest "Halloween" mit den grusligen Masken und dem Darstellen und Ausagieren von dunklen Kräften, ist ebenfalls ein Teil des alten Festes "Samhain". In vielen Teilen der Welt, gibt es ähnliche Traditionen dazu.

Thema Dunkelheit

Die Jahreszeit des Yin führt uns nun Schritt für Schritt tiefer in die Dunkelheit.

Auch die Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit fällt in die Nähe dieses Datums. Viele Menschen verlassen nun in dieser Zeit des Jahres morgens in der Dunkelheit das Haus und bei ihrer Rückkehr nach der Arbeit ist es wieder dunkel.

Das abnehmende Licht vermindert die Hormonproduktion in unserem Körper und das kann uns müde oder antriebslos machen. Manche Menschen neigen zu einer saisonalen Herbst-Winter-Depression.

Abhilfe schaffen können tägliche, kurze Spaziergänge im Freien:  Auch an bewölkten, nebligen Tagen nehmen wir draussen sehr viel mehr Licht auf, als in den Innenräumen. Wir können unserem Körper auch mit Vitamin D Tropfen, mit Johanniskraut-Tee, u. a. Heilmitteln helfen.

Thema Loslassen, Sterben

Wenn wir jetzt einen Spaziergang in der Natur unternehmen, ist das Thema Vergänglichkeit offensichtlich: Die Bäume lassen ihr Laub fallen und ziehen ihre Säfte in die Tiefe der Wurzeln zurück. Man kann das Geschehen in der Natur schon als ein Sterben bezeichnen, auch wenn wir wissen, dass es nur eine Winterruhe ist... 

Was wir in der Natur beobachten können, führt uns unweigerlich auch unsere eigene Endlichkeit vor Augen: Je nach dem, wie man sich ein Leben nach dem Tod vorstellt, stellt sich bei der Beschäftigung mit diesem Thema  ein eher unheimliches, mulmiges oder eher ein lichtes, zuversichtliches Gefühl ein. 

Wenn wir den Tod als eine Transformation betrachten, die in eine neue Form von Leben führt, fällt es bedeutend leichter, die lieben Verstorbenen  gehen zu lassen und sich mit der eigenen körperlichen Endlichkeit anzufreunden.

Aus schamanischer Sicht gibt es keine Zeitlinie, sondern  nur Wellen und Zyklen. Der Tod selber wird als eine innere Wandlungsphase gesehen, wo ein Lebensrückblick und Regeneration geschehen. Auch die Wiederbegegnung mit alten Bekannten und die Vorbereitung für neue Erfahrungen gehören dazu. Diese Lehre der Ewigkeit findet sich in vielen Kulturen überall auf der Welt, sie schlummert auch in unseren alten Wurzeln. 

Das Geschenk des Lebens wird hier auf der Erde von Generation zu Generation weitergereicht: So "sitzt" hinter jedem von uns eine ganze Sippe! Alle Menschen, die uns voraus gegangen sind, können wir als unsere Ahnen und Ahninnen bezeichnen. 

In jeder Ahnenreihe gibt es sogenannte "Schläfer" und "Wächter". Mit "Schläfern" sind jene Seelen gemeint, die sich im Leben nicht verwirklichen konnten und ihre Seelenvision nicht eingebracht haben. Die "Wächter" hingegen, sind besonders lichtvolle Ahnen und Ahninnen, die über die Generationen hinweg leuchten und die Seelenvision hüten. 

Meditation/Ritual "Ahnen-Licht-Kraft"

Wenn du dich der Lichtkraft deiner Vorfahren gerne öffnen möchtest, kannst du das folgende Kerzen-Ritual machen:

Besorge eine Packung mit Rechaud-Kerzen und eine etwas grössere, weisse Kerze.

Wähle für das Ritual einen ruhigen Platz. Das kann eine freie Tisch-Fläche sein oder freier Platz auf dem Fussboden.

Zünde zuerst die weisse Kerze an. Sie steht für das göttliche Licht, für die Quelle und sie steht vor dir.

Setze dich vor die Kerze und entspanne dich.
Fühle die Erde unter dir.
Dann komm bewusst in deinen Raum des Herzens und verbinde dich mit deinem inneren Licht.
Das Licht in deinem Herzen ist das Licht deiner Seele.
Es ist verbunden mit deiner kosmischen Heimat.

Suche bewusst deine Verbindung zum Göttlichen, indem du dein Kronen-Chakra zum Himmel öffnest. Verbinde dich von hier aus mit dem göttlichen Herzen, mit der Urquelle der Schöpfung.

Nach ein paar Minuten, wenn du dich entspannt fühlst, beginnst du damit, hinter dir die Rechauds anzuzünden. Entzünde jedes kleine Kerzlein an der grossen Kerze. 

Jedes kleine Kerzlein steht für eine Ahnin, ein Ahne:

Entzünde 1 Kerzlein für deine Mutter und 1 Kerzlein für deinen Vater

dahinter 2 Kerzlein für deine Grosseltern mütterlicherseits

und 2 Kerzlein für deine Grosseltern väterlicherseits

dahinter 4 Kerzlein für die Urgrosseltern mütterlicherseits

und 4 Kerzlein für die Urgrosseltern väterlicherseits

dahinter 8 Kerzlein für die Ur-Urgrosseltern mütterlicherseits

und 8 Kerzlein für die Ur-Urgrosseltern väterlicherseits

... mach weiter, so lange du magst und genügend Platz hast, ohne das Brandgefahr entsteht.
(Natürlich geht es auch mit einigen wenigen Kerzen, die symbolisch für das ganze Feld deiner Ahnen stehen)

Wenn es für dich genügt, setze dich achtsam mit dem Rücken zu den Ahnen-Lichtern gewandt hin.

Lade ganz bewusst deine lichtvollen Ahnen und Ahninnen ein zu dir zu kommen. Sie sind gerne für dich da und schenken dir ihre segnende Kraft.

Erlaube dir, das Licht zu spüren, das auf dich gerichtet ist. Fühle die Blicke deiner lichtvollen Ahnen und Ahninnen hinter dir.

Sie schauen dich an, wie nur liebende Eltern ihre Kinder anschauen können,

stolz auf den Weg, den du gegangen bist,

mitfühlend für all die schwierigen Phasen, die du erlebt hast

und voller Freude dass du dich an dein wahres Sein erinnerst und dass du dein Licht immer mehr zu dir nimmst und lebst...

Fühle und geniesse eine Weile lang das Licht und die Kraft in deinem Rücken.

Deine Ahnen sind da für dich. Sie sind dir voraus gegangen und haben irdische Erfahrungen hinter sich gebracht. Ihr Mitgefühl und ihre Liebe für die Nachkommen sind gross. Sie senden dir ihr Licht zur Unterstützung für deinen Weg.

Du darfst es einfach annehmen...

Bedanke dich in Stille für die Unterstützung

und komm dann langsam zurück aus der Meditation.

Die Zeit des Yin und die Ahnenkraft-Suppe

Die Zeit des Yin bringt uns auch Gelegenheit für Ruhe und Zeit für Gemütlichkeit. Vielleicht findest du wieder öfters Zeit zum Lesen oder Schreiben, vielleicht spielst du gerne oder magst dich mit etwas Kreativem beschäftigen, wie stricken,  zeichnen, o. a.

Auch Kochen ist eine schöne Beschäftigung. Nach Auffassung der TCM, eignen sich wärmende Suppen besonders gut, um unser Yin im Körper zu nähren.

Zu Halloween kann die traditionelle Kürbis-Suppe gut eine "Ahnenkraft-Suppe" werden: Manchmal tische ich dieses magische Menü meiner Familie oder Freunden auf: Wir zünden eine Kerze an und wer möchte, gedenkt für einen Moment seiner AhnInnen.